Ausstellungseröffnung: Sinnliche und übersinnliche Welt“. Wilhelm Wundt und die Psychologie in Leipzig
Anlässlich des 150. Jubiläums der Berufung Wilhelm Wundts an die Universität Leipzig wird eine Ausstellung ihm zu Ehren enthüllt. Zur feierlichen Eröffnung veranstaltet die UBL einen Empfang mit anschließendem Rundgang durch die Ausstellung.
Nach der Begrüßung durch Bibliotheksdirektorin Dr. Anne Lipp und einem Grußwort von Prof. Dr. Jörg D. Jescheniak, Professor für Kognitionspsychologie, vervollständigt der Kurator Prof. Dr. Thomas Fuchs das Programm mit einer Einführung in die Ausstellung.
ZUR AUSSTELLUNG
In den Jahrzehnten vor Beginn des Ersten Weltkriegs besaß die Universität Leipzig Weltgeltung. Zu den führenden Wissenschaftlern der Leipziger Alma mater gehörte Wilhelm Wundt (1832–1920). Vor 150 Jahren, zum 1. Oktober 1875, wurde er als ordentlicher Professor für Philosophie an die Universität Leipzig berufen, an der er bis zu seiner Emeritierung 1917 forschte und lehrte. Die Ausstellung »Sinnliche und übersinnliche Welt« widmet sich der Wirksamkeit Wundts in Leipzig. Seine mehr als 40 Jahre dauernde Tätigkeit als Hochschullehrer in Leipzig fiel in eine Phase des scheinbar ungebremsten Wachstums von Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft. In dieser Zeit des Aufschwungs konnten sich neue Fächer wie die Psychologie an den deutschen Universitäten etablieren.
Auf die Herausbildung der Psychologie als anerkannte Wissenschaft wirkte Wilhelm Wundt als Forscher und als Lehrer wie wenige andere. An dem von ihm gegründeten experimentalpsychologischen Institut, das erste seiner Art weltweit, versammelte er Nachwuchswissenschaftler, die hier entscheidende Impulse für ihre eigenen Forschungen erhielten. Für Jahrzehnte wirkten diese Wundt-Schüler prägend auf die Psychologie in Deutschland und darüber hinaus. Neben der Psychologie wirkte Wundt auf die Entwicklung weiterer Wissenschaftsfächer, insbesondere auf Ethnologie, Geschichte, Soziologie und Sprachwissenschaft. Mit seiner monumentalen, zehnbändigen Völkerpsychologie, erschienen 1900–1920, legte er ein Schlüsselwerk für die historisch arbeitenden Kulturwissenschaften vor.
Eintritt frei