Dana Lorenz und Christian Bold. Inclosure
Die Ausstellung beschäftigt sich auf unterschiedlichen Rezeptionsebenen mit dem Begriff der Inclosure, dt. Einschluss, Einbeziehung.
Die sich als zeitgenössische Historienmalerei verstehenden Arbeiten von Bold nähern sich dem Begriff eher über seinen geschichtlichen Kontext. Inclosure wird hier mit Land- und Kapitalakkumulation dominanter Akteure, sowie den damit verbundenen sozialen Unruhen und Entfremdungsprozessen assoziiert. Demgegenüber beziehen sich die skulptural installativen Arbeiten und Plakate von Lorenz auf die Begriffsannäherung von Silvia Frederici (feministische Aktivistin und Autorin): die Einhegung und Disziplinierung des weiblichen Subjekts im Zuge patriarchaler Rationalisierung im Übergang zum Kapitalismus. Vor allem die Unterwerfung und Kolonialisierung des weiblichen Körpers steht im Zentrum von Lorenz Interesse. Bei beiden Künstler*innen wird Inclosure so zu einem Begriffsgefäss, dass der Zerrissenheit subkultureller Bewegungen zwischen dem Bedürfnis nach Inklusion und der Angst vor Assimilation und Einhegung Ausdruck verleiht. Gleichzeitig bedeutet es, auf die Dimension des kollektiven Prozesses gedacht, sich einzulassen und Raum zu geben für die jeweils andere Position.