Feelmen the Soul Orchestra
Es hat nicht lange gedauert seit ihrem Hinscheiden. Irgendwie hielt es niemand länger ohne sie aus. Im Jahre 1998 wurde in L.A. das Comeback der fabulösen „Blues Brothers“ gefeiert. Im gleichen Jahr: Eine Band feiert Wiederauferstehung. Eine Band, die es eigentlich nie so richtig nach oben schaffte. Obwohl sie ganz sicher das Zeug dazu hatte. Doch die irischen Dickköpfe zogen es vor, sich im Moment des Durchbruchs tumultartig aufzulösen. Denn das Leben in den Arbeitervierteln von Dublin ist verdammt hart und die Regeln im Filmgeschäft sind es auch. Die Rede ist von dem wunderbaren Movie „The Commitments“ und seinen göttlichen Hauptdarstellern.
Die Rede ist von „Feelmen“, Leipzigs schlicht umwerfendem Soul Orchestra. Von Klassikern des urbanen R&B und von Licks, die so funky sind, dass sie selbst Holzbeine zum Zucken anregen. Von einem rabenschwarzen Soulfeeling, wie es nur so von Weißen rübergebracht werden kann. Von dem kerngesunden Sex, der in dieser Musik steckt, und von seiner Materialisierung in Backgroundchören. Von Tonelli schließlich, dem locker entertainenden Frontmann, dem Mittelpunkt der Show.
Aus einer „Schnaps-Idee“ heraus wurde im Jahr 1997, im Dunstkreise einer (wie immer) sehr langen Nacht in „Tonellis Blues Bar“, aus den „zufällig“ anwesenden Stammgästen die Band gegründet. Über das Songmaterial sind alle Lobeshymnen bereits gesungen worden. „Feelmen“ bringen die Klassiker von Otis Redding, Titus Turner, Brian Setzer, Wilson Pickett, The Commitments, Blues Brothers … . Diese Musik hat ihre Zeitlosigkeit längst bewiesen, sie ist außer Reichweite der aktuellen musikalischen Stürme und Modewellen im Wasserglas.
Okay. Irland ist nicht Sachsen und Dublin nicht Leipzig. Zugegeben, Wilson Pickett hatte sich nie nach dem nächsten Konzert der „Feelmen“ erkundigt. Er wird es aber noch (von oben)! Denn dies ist kein Film, sondern das pralle Leben.
Die „Feelmen“, meine Damen und Herren, die gibt es wirklich und sie grooven wie die Hölle! Erleben Sie diese Kapelle, solange es sie noch gibt! Vergessen Sie nie, daß geniale Bands dem Zwang unterliegen, sich von Zeit zu Zeit in einem fröhlichen Chaos selbst aufzulösen!
Bedenken Sie, was Ihnen entgehen könnte!