SPRINGER. Martin Paul Müller, Sigrid von Lintig
Springen setzt den Mut voraus, für einen Moment die Kontrolle ganz und gar abzugeben. An die Schwerkraft, an den Körper, an das Nichts. Was im Sprung passiert, ist ein einzigartiger, stiller Augenblick zwischen Fliegen, Schweben, Sich Treiben lassen, Fallen.
Die Arbeiten von Martin Paul Müller sind inmitten von Schall und Rauch, im Fall zwischen Wolken und undefinierbarem Abgrund. Hier dürfen seine Motive ganz bei sich und in ihrer momentanen Handlung verweilen: Mal lachend, beobachtend, jagend gibt Müller Einblick in das flüchtige Selbsterleben. Sigrid von Lintig zeigt in ihren Wasserspiegelbildern Wesen, die sich ganz im Element existierend, dem Betrachter entziehen. Farbintensive Umrisse und Schlieren erzählen von Personen, die in der Materialität des Wassers zwischen Bewegung und Stillstand konserviert sind.
Der ungewisse Charakter des Sprungs spiegelt sich in Martin Paul Müllers bauschigen Atempausen und Sigrid von Lintigs schillernder Wasseroberfläche.
Worauf noch warten? 3…2…1… SPRINGER.