Kulturhistorisches Museum mit Ringelnatzsammlung
Das Museum Wurzen hat seinen Sitz in einem der ältesten Gebäude der ehemaligen bischöflichen Residenzstadt Wurzen. Seit seiner Wiedererrichtung 1666 – 1668 erlebte das Patrizierhaus eine wechselvolle Besitzer-, Bewohner- und Besuchergeschichte. Von der Hermann-Ilgen-Stiftung an die Stadt geschenkt, ist die Domgasse 2 seit 1948 der Sitz des Kulturhistorischen Museums Wurzen.
Über drei Etagen erstreckt sich die Dauerausstellung, in der anhand zahlreicher Originale die über 1000-jährige Geschichte des 961 erstmals erwähnten Ortes – einer der ältesten im Freistaat Sachsen – präsentiert wird. Archäologische Objekte im historischen Kellergewölbe dokumentieren die permanente menschliche Besiedlung des Wurzener Landes vor über 6000 Jahren. Vorrangig Alltagsobjekte der mittelalterlichen und neuzeitlichen Stadtgeschichte veranschaulichen den Aufstieg der spätmittelalterlichen von Handwerk und Gewerbe geprägten Bischofsresidenz zur rasch wachsenden Industriestadt, die sich überregional für Produkte wie ihre Kekse oder Teppiche einen guten Ruf erwarb.
Bekanntschaft machen die Besucherinnen und Besucher mit Wurzener Persönlichkeiten der Zeit der Aufklärung wie dem Universalgelehrten Christian Schöttgen und dem Fabeldichter Magnus Gottfried Lichtwer ebenso wie Politikern, Unternehmern und Kunstmäzenen des 19. und 20. Jahrhunderts wie dem Bürgermeister Julius Theodor Schmidt, dem Teppichfabrikanten August Schütz oder dem Unternehmer und Kunstmäzen Hermann Ilgen.
Überregional heraus ragt die Sammlung zum berühmtesten Sohn der Stadt, dem weltweit etwa durch seine Kunstfigur Kuddel Daddeldu bekannten Seefahrer, Dichter, Schriftsteller, Kabarettisten und Maler Hans Gustav Bötticher alias Joachim Ringelnatz, der am 7. August 1883 im Crostigall 14 das Licht der Welt erblickte. Seinem Leben und Schaffen ist ein ganzes Kabinett gewidmet.
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