Das TRIP-Festival beginnt
TRIP-Festival, erster Tag, der 02.05. kurz nach 20 Uhr: Die Gitter vor dem Eingang des Instituts für Zukunft – oder kurz IFZ genannt – werden langsam weg bewegt. Schon eine halbe Stunde davor warteten Gruppen von Menschen auf dem Gelände voller Vorfreude, dass es endlich losgeht. Wir stellen uns in die Schlange, die in kürzester Zeit immer länger wird. Wir bekommen schnell unseren Stempel auf die Hand gedrückt und betreten die heiligen Techno-Hallen des IFZ. Drinnen angekommen geht es natürlich erstmal zur Bar – wo auch sonst hin – und wir setzen uns erstmal zu einer der vielen Gruppen von Menschen. Das Schöne an Festivals: Man kommt immer schnell ins Gespräch. Egal ob man schon als Gruppe ankommt oder allein, man lernt direkt neue Leute kennen. So läuft es auch diesen Abend ab.
Vorhang auf für 3LNA…
Die ersten Beats fangen auf der Bühne an zu dröhnen – es ist Zeit! Der erste Act dieses Abends ist 3LNA: Eine junge Musikerin aus Berlin, die mit entspannten, sweeten Beats den Beginn des Festivals einläutet. Die positiven Vibes, die 3LNA auf die Bühne trägt, breiten sich schnell unter dem Publikum aus und so wippen alle auf dem Floor im Takt des Beats mit. Besonders “DJ in Berlin” und “NIEGEHABT” sind deutliche Publikumslieblinge, die ihre Fans vor Ort auch Wort für Wort mitsingen können. Falls ihr ihre Songs noch nicht kennt, lohnt es sich auf jeden Fall, mal reinzuhören, ganz besonders für alle Electronic- und Dance-Fans unter euch. Der Auftritt ist leider schneller vorbei, als uns lieb wäre – macht aber überhaupt nichts, denn nach der kurzen Verschnaufpause nach ihrem Auftritt ist Mariybu dran.
…und Mariybu!
Mariybu heizt dem Saal so richtig ein: Wer die Rapperin und Produzentin aus Hamburg kennt, weiß, dass schnelle Beats und vor allem Sex-Appeal ihre Markenzeichen sind. Mit Lederpeitsche und knappem Outfit rappt Mariybu auf der Bühne von Dates, Friends with Benefits und Queerness. Dass Mariybu eigentlich aus dem Deutschrap kommt, merkt man auch. Darüber liegt nun außerdem eine dicke Schicht Hyperpop. Uns gefällts, und den Anderen im Publikum offensichtlich auch – die Stimmung ist durchweg großartig.
Besonders ihr Song “Datenight”, in dem Mariybu über ein Date mit einem Polizisten rappt, kommt im Saal richtig gut an – so gut, dass auch hier wieder energisch mitgesungen wird. Weil die Stimmung so gut ist, gibt sich das Publikum natürlich nicht einfach zufrieden, als Mariybu dann doch von der Bühne geht. Es gibt wohl kaum ein größeres Kompliment für Musiker, als wenn der ganze Saal nach einer Zugabe schreit. So kehrt auch Mariybu noch einmal für einen letzten kurzen Auftritt auf die Bühne zurück. Leider ist der erste Tag des Festivals danach schon wieder vorüber – bleiben noch drei!
Electronic Feelings an Tag 2 und 3
Auch die folgenden Tage sind von Erfolg gekrönt: Freitag und Samstag ist das IFZ wieder brechend voll. Besonders Konstantin Unwohl wird für seine New Wave Sounds mit Lob überschüttet, doch auch die anderen Acts können sich absolut sehen lassen. Catnapp, Wisdomtits, Carlo Karacho und viele weitere: Allesamt die feinsten Picks für zwei Abende voll mit tanzbarem Wave, frischen Tropical-Sounds, Post-Punk und Electronic. Das IFZ ist dafür natürlich die perfekte Location. Mehr Leipzig, mehr Techno und mehr Bunker-Dancefloor-Feeling geht nicht. Unser absolutes Highlight kam aber am Sonntag: Modular und Fuffifufzich live in Conne Island! Conne Island ist Skaterpark, Kulturzentrum und Veranstaltungsort in einem. Die Atmosphäre ist geprägt von Grunge und Leipziger Jugendkultur – welcher Ort wäre also besser geeignet für die zwei Ikonen Modular und Fuffifufzich? Übrigens: Wir durften exklusiv auch Modular für euch in unserem neuen “Fragen über Fragen”-Format interviewen. Das Interview findet ihr auf unserem Instagram-Kanal.
Der (leider) letzte Abend des TRIP-Festivals
Los geht’s an diesem Abend mit der Neue Neue Deutsche Welle Künstlerin Modular: Weil diese keine Zeit verschwenden will, wird direkt mit einem Song eingestiegen. Die flotten Beats und Riffs von Modular und ihren zwei Liveband-Mitgliedern bringen die gesamte Konzerthalle in Bewegung und bereiten uns auf das vor, was diesen Abend noch kommt. Persönlicher Favorit seitens der Redaktion: Modulars neuestes Lied, das zusammen mit der Deutsch-Pop-Musikerin Mia Morgan aufgenommen wurde, “Erste große Freiheit”. Neben bereits bekannten und beliebten Liedern wie “Zeit steht” und “Rauschgift” dürfen wir außerdem einige neue Songs hören, die es laut der Künstlerin bisher nur auf der Bühne gibt.
Weiter geht’s nach einer kurzen Pause mit Fuffifufzich und einer Art von Musik, die ihr so wahrscheinlich bisher nicht gehört habt. Denn die Künstlerin verbindet Schlager mit Pop, heiß aufwallende Gefühle mit absoluter Coolness. Das absolute Highlight für viele war wohl das gemeinsame Tanzen mit Fuffifufzich: So holte die Künstlerin sechs Personen aus dem Publikum auf die Bühne, um mit ihnen gemeinsam zu einem Song zu tanzen und Aufnahmen für ein Musikvideo zu machen. Auch eine kurze Pause wegen technischen Schwierigkeiten nimmt Fuffifufzich gelassen hin und lässt sich in der Zeit vom Publikum Fragen wie in einem FAQ stellen. Die Schwierigkeiten sind nach kurzer Zeit behoben und wir dürfen wieder Fuffifufzichs Musik genießen. Doch wie alle Schönen Dinge muss auch Fuffifufzichs Auftritt irgendwann mal enden – und damit auch das TRIP-Festival.
Dafür nehmen wir jede Menge schöne Erinnerungen an unsere Zeit auf dem TRIP-Festival mit und geloben uns hoch und heilig, nächstes Jahr wieder dabei zu sein. Alle Infos zum TRIP-Festival findet ihr auf der offiziellen Webseite. Welche Festivals ihr diesen Sommer außerdem noch besuchen könnt, das erfahrt ihr in unserem Festivalguide für 2024.